7. Februar 2020

FH St. Pölten als Vorreiter in ganz Österreich

Die elektronische Pflegedokumentation WiCare|Doc wird an der Fachhochschule St. Pölten (Österreich) im Unterricht eingesetzt.

Rückblick

Am 20. Dezember 2019 fand an der Fachhochschule eine Inhouse-Schulung zur elektronischen Patient*innen-Dokumentation WiCare|Doc statt. Auf das Konzept Evidence Based Nursing legt die FH St. Pölten im Bachelor Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege grossen Wert. Dabei ist der Advanced Nursing Process – welcher aus dem Einsatz von validen Pflege-Assessments sowie evidenz-basierten Pflegeklassifikationen besteht (Müller Staub et al., 2015; Müller Staub, de Graaf-Waar, & Paans, 2016) – integraler Bestandteil in der theoretischen Ausbildung und wird aktuell papierbasiert gelehrt.

Das Dozierenden-Team des Bachelor Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege mit Matthias Odenbreit, Pflegewissenschaftler MNS, (WigaSoft AG) und Prof. Dr. Maria Müller Staub (Pflege PBS) | Copyright: FH St. Pölten / Manuel Kaider

Innovation in der Lehre des Pflegeprozesses

Nun hat das Studiengangsteam beschlossen, ergänzend die elektronische Pflegedokumentation WiCare|Doc anzukaufen und setzt somit neue und innovative Massstäbe in der Lehre des Pflegeprozesses in Österreich.

Schulung zum Softwareeinsatz

Matthias Odenbreit (Projektleitung WigaSoft AG) und Maria Müller Staub (Professorin für Pflegediagnostik an der Hanze Universität in Groningen, ACENDIO Präsidentin und Gründerin von Pflege PBS) haben dafür das Dozierenden-Team in einer eintägigen Schulung zum Einsatz der Softwarelösung in Lehre, Forschung und Curriculumsentwicklung beraten.

WiCare|Doc

  • bildet den Advanced Nursing Process mittels Clinical Decision Support (CDSS) ab
  • beinhaltet valide Verbindungen zwischen Pflegeassessments (NNN, ATL, AEDL, etc.) zu Pflegediagnosen
  • beinhaltet Fokusassessments zur Erfassung von Schmerz, Sturzrisiko, Delir, Dekubitusrisiko, etc.
  • bietet eine komplette Wunddokumentation inkl. Fotoverlauf
  • stellt statistische Daten für Auswertungen zur Verfügung

Clinical Decision Support System

Zudem analysiert das Programm durch ein Clinical Decision Support System das Assessment sowie den Pflegebericht und schlägt dazu vor:

  • hypothetische NANDA-I-Pflegediagnosen
  • evidenz-basierte Pflegeinterventionen (Nursing Interventions Classification NIC)
  • Doenges-Ziele

FH St. Pölten als Vorreiter in ganz Österreich

Computergestützte Entscheidungssysteme, bei welchen Patient*innendaten mit beispielsweise Leitlinienempfehlungen verknüpft oder aufgrund von Pflegediagnosen evidenz-basierte Pflegeinterventionen vorgeschlagen werden, stehen gemäß Burckhardt und Langer (2016) an der Spitze der 4-S-Pyramide zum Auffinden der besten Evidenz.

Als erste Fachhochschule in Österreich erfüllt die FH St. Pölten mit dieser Softwarelösung schon heute hohe Standards für evidenzbasierte Pflege in der Ausbildung.

Website Fachhochschule St. Pölten

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Literatur

  • Burckhardt, M., & Langer, G. (2016). Vertrauenswürdige Literatur pragmatisch im Internet finden. Pflegezeitschrift, 69(4), 226-230.>
  • Müller Staub, M. de Graaf-Waar, H., & Paans, W. (2016). An internationally Consented standard for nursing Process-Clinical decision support systems in electronic health records. Comput Inform Nurs, 34, 493-502.
  • Müller-Staub, M., Abt, J., Brenner, A., & Hofer, B. (2015). Expertenbericht zum Verantwortungsbereich der Pflege. Bern: Schweizerischer Verein für Pflegewissenschaft VFP.

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